Erfolgreiche Teilnahme von Schülerinnen und Schülern unserer Schule an Wettbewerben

 

Die Beteiligung von Schülerinnen und Schülern an Wettbewerben hat mittlerweile an unserer Schule Traditionscharakter gewonnen. Vereine, Verbände, Kommunen, Ministerien, Firmen oder das Bundespräsidialamt loben jährlich Schülerwettbewerbe aus zu unterschiedlichen Themen und Fachbereichen. Auch im Amtsblatt des Landes Hessen werden Lehrkräfte auf aktuelle Wettbewerbs-Ausschreibungen aufmerksam gemacht.

Besonders rege war bislang die Beteiligung an Wettbewerben zu Themen des Fachbereichs III (Mathematisch-naturwissenschaftlich-technisches Aufgabenfeld), etwa der renommierte Wettbewerb „Jugend forscht“, oder im Fachbereich II (Gesellschaftswissenschaftliches Aufgabenfeld) zu politischen oder historischen Fragestellungen. Dort war die Ausarbeitung zumeist eingebunden in die Arbeit der Geschichtswerkstatt bzw. PoWi-Werkstatt.

 

I. Wettbewerbe aus dem Mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Aufgabenfeld

Für mathematisch-naturwissenschaftlich interessierte Schülerinnen und Schüler wird ein ganzer Fächer von Wettbewerben angeboten. Der „Tag der Mathematik“, der in Südhessen einmal im Jahr durchgeführt wird, ist für unsere Leistungskurse in Mathematik obligatorisch. Hier finden sich unsere Schülerinnen und Schüler, ob im Einzel- oder Gruppenwettbewerb oft unter den vorderen Plätzen wieder – so wurde beispielsweise Stefan Haas 2009 Dritter von über 120 Teilnehmern.

Im Bereich der Biologie beteiligten sich über viele Jahre immer wieder Klassen am Wettbewerb „Umweltschule Europas“ und sorgten mit ihren Wettbewerbsbeiträgen dafür, dass unsere Schule den Titel jedes Jahr wieder neu verliehen bekam.

unsere „Jugend forscht“ Preisträger 2006

„Jugend forscht“ ist der naturwissenschaftliche Wettbewerb schlechthin. Für die Jüngeren nennt er sich „Schüler experimentieren“ und führt auch nur bis auf Regionalebene. Die Älteren können sich mit ihrer Arbeit von der Regionalebene auf die Landesebene qualifizieren, dort winkt dann die Zulassung zum Bundesentscheid. Unsere Schülerinnen und Schüler haben sich fast in jedem Jahr mit ein oder zwei Arbeiten an diesem Wettbewerb beteiligt und sind jedes Mal ausgezeichnet worden.

Haben Sie sich schon einmal Gedanken gemacht über die kleinen Ketten von Gasbläschen, die man im Bier oder Sekt aufsteigen sieht? Die Erforschung der physikalischen Gesetzmäßigkeiten zu diesem Thema brachte einer Gruppe im Jahr 1993 den zweiten Preis auf Landesebene.

Ein chemisches Verfahren zur Altersbestimmung von Mörtel (Carbonatmethode) wurde 1984/85 zu einem Forschungsthema unter Leitung von Herrn Vetter. Die Schülerinnen und Schüler untersuchten Ausgrabungsfunde in der archäologischen Siedlung Holzheim bei Fritzlar und leisteten wertvolle Beiträge zur Altersbestimmung einzelner Objekte. Mit weiteren Verfahren konnten auch die Grenzen der Siedlung eindeutig bestimmt werden. Im Folgejahr wurden die Forschungsarbeiten an der Burgruine Tannenberg bei Seeheim-Jugenheim fortgesetzt – ihr Alter ist nun zwei bis drei Generationen früher datiert. Auch diese Arbeit schaffte es bis auf Landesebene.

Es würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen, wollte man auf alle Wettbewerbe eingehen, die Beispiele sollen nur einen kleinen Einblick geben.



 

II. Wettbewerbe aus dem Gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeld.

Anreize boten und bieten insbesondere der Schülerwettbewerb Deutsche Geschichte um den Preis des Bundespräsidenten. 1994/95 reichte eine Schulklasse eine Arbeit ein mit dem Titel: „Gespaltene Lebensläufe. Die Überwindung der Mauern in unserem Land und in den Köpfen der Bürger.“ Ausgangspunkt bildeten die Biografien von Schülerinnen und Schülern, deren Eltern durch die Bundesregierung freigekauft wurden. Einzelne Schüler besuchten die Eltern von Mitschülern auf, um sie zu interviewen. Weiterhin verschafften sie sich über Fachliteratur Hintergrundwissen, um gezielt Fragen stellen zu können.

Aber auch der Förderpreis „Demokratisches Miteinander“ der Schulelternschaft und des Vereins „Freunde der Geschwister-Scholl-Schule“ bietet Anreize. Beispielsweise wurden in einer Klasse 10 mit zahlreichen Schülern mit Migrationshintergrund die Familien aufgesucht und befragt über die Lebensbedingungen im Herkunftsland, die Erwartungen an Deutschland, die ersten Eindrücke und ob die Erwartungen in Erfüllung gingen. Weiterhin wurden von anderen Schülern die Struktur und Geschichte der Herkunftsländer ihrem Mitschüler aufgearbeitet. Zudem wurden islamische Gemeinden aufgesucht und mit den Vorstehern der Gemeinden Gespräche geführt, wohingegen muslimische Schüler mit evangelischen und katholischen Jugendgruppen Kontakt aufnahmen.

Gerne aufgegriffen wurden auch Themenvorschläge, die von den Bundeszentrale für politische Bildung (Wettbewerb politische Bildung) stammen.

Regelmäßig beteiligten sich Gruppen an unserer Schule am Wettbewerb Osteuropa der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung und des Hessischen Landtages.

 

Etwas näher soll auf zwei Beiträge aus dem Schuljahr 1998/1999 zum Thema „Mare Baltikum“ eingegangen werden.

Von unserer Schule gingen zwei Beiträge ins Rennen. „Brückenkopf zum Westen. Die Geschichte des Litauischen Gymnasiums Lampertheim-Hüttenfeld“ und „Im Zangengriff zweier Diktaturen. Der leidvolle Weg Litauens von 1939-1999“.

Für die Bearbeitung des ersten Themas stellte der Geschichtslehrer einer Klasse einhundertzwei Briefe zur Verfügung, die er über viele Jahre von einem pensionierten Lehrer über einen längeren Zeitraum erhalten hatte. Die Aufgabe für die Schüler war, diese Briefe chronologisch zu ordnen und alle Ausführungen herauszuschreiben, die von der Situation im Land und insbesondere die Unabhängigkeitsbewegung zu Beginn der Neunzigerjahre berichten.

Auf diese Weise wurde ein zusammenhängender Text von einem Umfang von zweiundzwanzig Seiten erstellt, der anschließend ausgewertet und historisch eingeordnet wurde.

In Hüttenfeld befindet sich ein Litauisches Gymnasium. Mit der dortigen Schulgemeinde nahmen wir Kontakt auf. Lehrer und Schüler berichteten, wie sie die Vorgänge in ihrer Heimat wahrgenommen hatten, die 1991 zu eskalieren drohte. Die Schulchronik, die in litauischer Sprache verfasst ist, wurde von Internatsschülern für unsere Schüler übersetzt. Die Überschrift für den Beitrag nahm Bezug auf den ersten Präsidenten Litauens nach der Unabhängigkeitserklärung 1990, Vytautas Landsbergis, der sich incognito im Litauischen Gymnasium aufhielt, um von dort aus Kontakte zum westlichen Ausland, insbesondere zur Bundesregierung, aufzunehmen.

Die zweite Arbeit, die von einer 11er Klasse angefertigt wurde, arbeitete insbesondere Fachliteratur auf, die in der Bibliothek des Litauischen Gymnasiums ausgeliehen wurde. Im Mittelpunkt stand die Geschichte Litauens während der Zeit der Besetzung der ersten litauischen Republik durch das nationalsozialistische Deutschland und die kommunistische Sowjetunion.

Die Arbeit über das Litauische Gymnasium wurde mit einem ersten Preis ausgezeichnet, der im Plenarsaal des Hessischen Landtages verliehen wurde. Die Preisträgerinnen und Preisträger unternahmen eine Preisreise durch Schlesien.

Die Arbeit der Oberstufenschüler wurde mit einem Sonderpreis bedacht. Die Klasse wurde vom Botschafter der Republik Litauen und dem Präsident des Hessischen Landtages empfangen und zu einem Essen im Restaurant des Landtages eingeladen.

Höhepunkt für die Schulgemeinde des Litauischen Gymnasiums bildet das Johannisfest. 1999 wurden die Preisträger unserer Schule eingeladen, wo sie im Schlosspark über die Ergebnisse ihrer Arbeit berichteten. Der Text der Wettbewerbsbeiträge und die Originalbriefe, die eine Grundlage der Arbeit gebildet hatten, wurden dem Schularchiv des Litauischen Gymnasiums geschenkt.

 

Dietrich Hinkeldey/Franz Josef Schäfer

 


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